Mir ging es von Anfang an nicht darum eine rechtliche Einschätzung vorzunehmen, ich habe nur meine persönliche Meinung geäußert. Es wäre präziser gewesen zu schreiben “das erscheint mir offensichtlich”.
Genau, das hätte schon gereicht.
Ich ging naiv davon aus das eventuelle Schadensersatzansprüche der Klägerin, von der Frage ob der Schaden durch das Arzneimittel ausgelöst wurde oder nicht abhängen, da ich dies absolut naheliegend finde und nicht wusste das (wenn ich das Gesetz korrekt verstehe) sowieso davon ausgegangen wird und der Umstand daher gar nicht extra bewiesen werden muss.
Es ist ja auch erst einmal eine valide und logisch erscheinende Annahme. Dass sie in diesem Fall nicht zutrifft, habe ich auch erst durch Recherche festgestellt. Das wird schnell komplex mit vielen verzweigten Bedingungen.
Meine Grundannahme war jedenfalls, dass wahrscheinlich alles mit rechten Dingen zugegangen ist, uns aber noch mehr Details fehlen.
Findest du das Urteil mit der Begründung denn nachvollziehbarer oder ist die Richterin aus deiner Sicht trotzdem noch inkompetent?
Nein, sie hat ja anscheinend nur das geltende recht angewendet
Ich würde sagen, es ist zumindest eine mögliche Auslegung. Wir müssen abwarten, wie die nächste Instanz entscheiden wird.
aber ich empfinde das Ergebnis (Abweisung der Forderung auf Schadensersatz) trotzdem als nicht besonders intuitiv und kann auch nicht wirklich verstehen warum auf der einen Seite einem Impfstoff der bekannterweise ein Thromboserisiko als Nebenwirkung hat nicht die Zulassung entzogen wird wenn es doch wirksame Impfstoffe anderer Hersteller ohne Thromboserisiko gibt.
Die Empfindung kann ich sehr gut nachvollziehen. Es ist ein echt hartes Schicksal für die Frau. Zum Glück kann sie noch in die nächste Instanz gehen und neben dem Hersteller auch gegenüber dem Staat Ansprüche auf Versorgungsleistungen stellen, wo dann aber wahrscheinlich wirklich die Kausalität glaubhaft begründet werden müsste.
Ich weiß nicht, ob die Nutzen/Risiko-Abwägung auch relativ zu anderen Impfstoffen durchgeführt wurde. Vielleicht spielte die Verfügbarkeit dabei auch eine Rolle. Jedenfalls wurde dann ja verhältnismäßig schnell die Empfehlung je nach aktuellem Wissensstand für bestimmte Altersgruppen angepasst.
Des weiteren finde ich es sehr fragwürdig, Menschen die durch ein zugelassenes und vom Arzt verabreichtes Arzneimittel einen Schaden erleiden nicht zu entschädigen, mit der Begründung das die mögliche Nebenwirkung ja im Beipackzettel angegeben ist. Ich finde Menschen die zugelassenen Arzneimitteln und Ärzten vertrauen, sollten sich darauf verlassen können entschädigt zu werden wenn sie dadurch Schäden erleiden und zwar grundsätzlich immer wenn die Arzneimittel korrekt eingenommen wurden.
Mehr Verbraucherschutz finde ich an sich immer gut. Da Medikamente aber immer Nebenwirkungen haben, hätte das wahrscheinlich krasse Auswirkungen auf das ganze System. Die Hersteller würden das Risiko wohl kaum tragen wollen oder ließen es sich gut bezahlen.
Ich denke das ist verdammt wichtig damit die Querdenker, Impfgegner und andere Wissenschaftsfeinde keinen weiteren Zulauf bekommen, weil Menschen wenn sie von solchen Fällen hören womöglich das Vertrauen in die Schulmedizin verlieren.
Das Vertrauen dieser Leute ist grundsätzlich schwer zu gewinnen und selbst kleinste Dinge können es wieder zunichte machen. Daher ist aus meiner Sicht das Wichtigste, dass mit der Öffentlichkeit offen und ehrlich kommuniziert wird und gemachte Versprechen eingehalten werden, was leider häufig nicht der Fall ist. Das ist aber wenig wert, wenn die andere Seite nicht offen für Meinungsaustausch und Selbstkritik ist.
Zum Glück scheint letzteres zumindest in unserem Dialog der Fall gewesen zu sein.
This is the right way